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Schon Goethe wusste die Vorzüge und die Schönheit der Region um Karlsbad, Marienbad und Franzensbad zu schätzen – er verbrachte auf zahlreichen Reisen insgesamt etwa drei Jahre hier. Auf seinen Spuren werden wir die berühmten Orte mit Geysir, Thermal- und Heilquellen und weitere interessante geologische Ziele rund um den Egergraben besuchen. Nicht erst seit Goethe hier weilte, zählt dieses Gebiet zu den geowissenschaftlich bedeutendsten und vielseitigsten Regionen Europas.
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Vor 30 Mio. Jahren begann der Egergraben entlang tiefreichender Verwerfungen auf 200 km Länge und 25 km Breite einzubrechen. Vulkanismus und die bis heute anhaltende seismische Aktivität waren die Folgen. Einen deutlichen Beleg für aktuelle Magmenbewegungen im Untergrund liefern Mofetten. Das sind kalte Kohlendioxid-Gasaustritte mit T <+100°C, die auch als Thermalquellen sprudeln (Fotos unten). Das Geräusch blubbernder Blasen, den Geruch, die Wärme und den Geschmack der Wässer kann man nur vor Ort erleben!
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An ausgeflossenen Deckenbasalten lässt sich die Entwicklungsgeschichte der Landschaft ableiten (Foto unten links). Auch die scheinbar wirre Anordnung von Basaltsäulen bietet Raum für Interpretationen (Foto unten Mitte). Bestaunen Sie mit uns eine ideale Meilerstellung von Basaltsäulen, so vollkommen wie an keinem anderen Ort Tschechiens (Fotos unten rechts).
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Die große Vielfalt vulkanischer Gesteine belegen und erläutern wir anhand von schwarzen Nepheliniten,
weißen Trachyten, grauen Phonolithen (Foto unten links) und braunen Lapillituffen. Wir sehen uns an,
wo auf Goethes Vorschlag der weltweit erste Forschungsstollen unter einem Vulkan erstellt wurde (Foto unten Mitte),
um den Streit zwischen Plutonisten und Neptunisten zu schlichten.
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Schon Goethe erfasste mit Zeichnungen das Wesentliche an Zwillingsverwachsungen von Feldspatkristallen,
die seither "Karlsbader Zwillinge" genannt werden. Wir zeigen, wo solche Karlsbader Zwillinge (Foto unten links) natürlich
vorkommen und Funde immer noch möglich sind.
Goethe legte eine Mineralsammlung an. Er war fasziniert vom Quarz. In Aš (Foto unten rechts) steht ein Goethe-Denkmal, das ihn beim Betrachten eines Quarzkristalls zeigt. Aš war zwar nur Etappenziel auf den Reisen von Weimar zu den Badeorten, aber von hier ist es nicht weit zum Böhmischen
Pfahl, einem Höhenzug aus reinem Quarz, wo Goethe zweifelsfrei einen Lieblingsplatz hatte.
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Für Goethe hatte auch der Granit als Urgestein seine besondere Bedeutung. So zeichnete er
"wollsackartige" Verwitterungsformen von Granit, wie sie uns heute noch im Randbereich des Egergrabens
im Kaiserwald und Erzgebirge immer wieder begegnen (Foto oben Mitte).
Auf Wanderungen mit ortskundigen Freunden im Egertal (heute Ohretal bei Cheb, Fotos unten)
lernte Goethe auch verfaltetes Kristallingestein kennen. Wir wollen dort klären, was sich
über die Herkunft dieses metamorphen Gesteins ableiten lässt.
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Goethes Interesse am Bergbau hat ihn auch nach Schlaggenwald (Horni Slavkov) bei Karlsbad geführt.
Zur Frage, wann die Zinnerzgänge gefüllt wurden, beschrieb er seine Position
gegen den führenden Freiberger Geologen A.G. Werner. Wir werden nicht nur zu Orten
des historischen Zinnerzbergbaus (Foto) im Kaiserwald, sondern auch im böhmischen
Erzgebirge kommen. Dort werden neben "Greisen" auch Gangvererzungen und Pegmatite vorgestellt.
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Wir wollen den "Hohen Stein" (Foto oben rechts), einen ordovizischen Quarzit, besteigen. Das ermöglicht uns den Fernblick vom Egergraben im Süden zum Vogtland im Norden. Hier erläutert es sich leicht, welche tektonischen Prozesse welche Formen der Landschaft entstehen lassen – und wie der Mensch eingegriffen hat, nachdem Braunkohle gefunden wurde.
Ein geologisches Highlight wird der Marienbader Ultrabasit-Komplex sein. Peridotite, Serpentinite, Metagabbros, Eklogite (Fotos unten links und rechts) und Amphibolite sind dort auf engem Raum aufgeschlossen.
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An den sieben Tagen dieser Exkursion wird auch Zeit dafür sein, die Ortskerne der drei Bäder Franzensbad, Marienbad, Karlsbad sowie von Loket (Ellenbogen) und Cheb (Eger) zu erkunden – alles Orte, an denen sich Goethe bevorzugt aufgehalten hat. Damals wie heute ist es möglich, die verschiedenen heilenden Quellwässer zu probieren...
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Leistungen: |
Exkursionsleitung durch die Dipl.-Geologen Dr. Evelyn und Andreas Hincke; ausführliches Exkursionsskript; Buchung der Unterkünfte und ev. der Mietfahrzeuge;
Hilfe bei der Anreiseplanung; aktuelle Preise für Unterkünfte in oder bei Sokolov können bei uns ab Dezember erfragt werden.
Nachbesprechung zur Exkursion; Foto-Zusammenstellung für den Tausch der digitalen
Exkursionsfotos.
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Preis: |
EUR 700,- |
Termin:
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22. – 28. August 2026 (7 Tage vor Ort, Sa. – Fr.)
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Anmeldung: |
bis 22. April 2026 Kennziffer: R 2
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Teilnehmerzahl: |
10 – 16 Personen |
Leitung: |
Diplom-Geologen Dr. Evelyn und Andreas Hincke |
Organisatorisches:
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Die Exkursion beginnt am 22.8. um 9:00 Uhr an der Unterkunft bei Sokolov und endet am 28.8. gegen 16:00 Uhr nahe der deutschen Grenze bei Oberwiesenthal im Erzgebirge.
Die An-/Abreise erfolgt individuell. Wir empfehlen, den Tag vor Exkursionsbeginn anzureisen.
Gerne sind wir bei der Anreiseplanung behilflich!
Vor Ort findet die Exkursion in Fahrgemeinschaften mit eigenen Autos und/oder selbstgelenkten Mietwagen oder Kleinbussen statt.
Am Übernachtungsstandort bei Sokolov am Rand des Kaiserwaldes 17 km westlich von Karlsbad haben wir in der Pension Statek Bernard (Zimmer mit Dusche/WC zu 44 Euro im EZ bzw. zu 72 Euro im DZ, zuzüglich Halbpension zu 18 Euro/Person
(Frühstück vom Bufett und Abendessen) reserviert und werden diese buchen – sofern nicht anders gewünscht.
Jeder Teilnehmer zahlt die Kosten für An-/Abreise, Unterkunft, Verpflegung und Eintritte vor Ort selbst. Die Kosten für Mietwagen bzw. Kleinbusse und Fahrten vor Ort werden anteilig auf die Teilnehmer umgelegt.
Nach Bestätigung der Reiseanmeldung sind 10% des Reisepreises fällig, der Rest ist bis 60 Tage vor Reisebeginn zu überweisen (bis 23.6.2026).
weitere Reiseinformationen
Geschäftsbedingungen
Anmeldung
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Sonstiges: |
Keine Teilnahme mit Grippe- oder Covid-Symtomen! |
Ausrüstung: |
- feste knöchelhohe Wanderschuhe
- Lupe, Hammer, ev. Meißel;
- empfohlen: Wanderstöcke;
- Regencape oder Regenjacke und Regenhose; Schirm;
- Kopfbedeckung, Sonnencreme, Sonnenbrille;
- Rucksack, Taschenmesser, Taschenlampe;
- zum Sammeln und Verpacken: Dosen oder Beutel, Notizbuch, wasserfester Stift;
- für das Mittagspicknick: Sitzunterlage, Besteck, evtl. Thermoskanne;
- ggf. Navigationsgerät oder Karte der Exkursionsregion;
- Mobiltelefon, Fotoapparat;
- evtl. Wasser und Seife zum Hände waschen.
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weitere Ausrüstungsempfehlungen
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Bei Fragen kontaktieren Sie uns bitte:
E-Mail
E-Mail-Formular Telefon: 04168-91 84 48 |
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